2023 war es endlich so weit, wir haben unser Stück "Das Menschenmögliche" über die sogenannte "Mühlviertler Hasenjagd" unter der Regie von Eva Stockinger, auf der Burg in Reichenstein aufführen können. Ein Stück über den Ausbruch von 500 russischen Offizieren aus dem Konzentrationslager Mauthausen.
Wir, die Theatergruppe Tragwein und die Theaterrunde Gutau, haben uns für dieses Projekt nach zehn Jahren wieder zur "Waldaistbühne" zusammengefunden - damals für das Stück "Haym - Herrschaft und Untertan", ebenfalls auf der Burg Reichenstein. Diesmal wollen wir mit unserer Produktion an eines der dunkelsten Kapitel der oberösterreichischen Geschichte erinnern. Und wir wollen der Dunkelheit jene Lichter entgegenstellen, die es damals gab.
Die wehrlosen K-Häftlinge (das "K" stand für Tod durch Kugel) wurden damals von der Zivilbevölkerung und der SS bei eisigen Temperaturen gejagt. Von den 500 ausgebrochenen Offizieren der Roten Armee überlebten nur elf Menschen. Alle anderen wurden ermordet oder sind erfroren. Zwei von ihnen haben dank des Mutes von Maria Langthaler überlebt. Die Bäuerin aus Schwertberg - und gebürtige Tragweinerin - hat die Tür weit aufgemacht, als die beiden Flüchtlinge Michail Rybtschinskij und Nikolaj Cemkalo Hilfe suchten. Drei lange Monate versteckte die Familie Langthaler die beiden in ihrem Hof in Winden, nicht wissend, wie lange der Krieg noch dauern würde. Und riskierte dabei ihr eigenes Leben.